Following

In the world of Celidria

Visit Celidria

Ongoing 2168 Words

Eine umfassende Geschichte von Glockenstadt: Von der Gründung bis zur Gegenwart

858 0 0

Die Stadtgründung

Darüber wann die Geschichte von Glockenstadt ihren Anfang fand, gibt es keine Aufzeichnungen, denn wurde sie damals als “Nisha vo Marm”, in unserer Sprache die “Stadt aus Weiß” von den Elfen gegründet. Der Name lässt sich damit erklären, dass sie damals ausschließlich weißen Marmor für den Bau verwendeten, der Mangel an Aufzeichnungen damit, dass Elfen nicht am Alter sterben, weshalb sie damals keine Notwendigkeit dafür sahen, etwas niederzuschreiben, an das sich die meisten von ihnen noch erinnern.

Tatsächlich wird es wohl auch heute noch einige von ihnen geben, die sich an die Grundsteinlegung der Stadt erinnern und einem auf den Tag genau sagen könnten, wie lange dies her ist, wenn man sie nur fragte, doch die Schwierigkeit daran wird es sein, besagte Elfen ausfindig zu machen.

Die Ankunft der Menschen

Sicher mit Daten belegt ist jedoch der Tag, an dem das erste Mal ein Mensch seinen Fuß in die Stadt aus Weiß setzte. Dies geschah nämlich am dritten Astalstag im Monat der Hila des Jahres 117 n. Trä.

Damals erreichte eine kleine Flotte, bestehend aus nur drei Schiffen, voller frohgemuter Siedler unter der Führung von Roderik dem Entdecker die Küste von Vár und wurde von den Elfen mit allen Freundlichkeiten empfangen.

Die Elfen fanden Freude an der Gesellschaft der Menschen und luden sie dazu ein, in ihrer Stadt zu verweilen, so lange sie auch wollen und so wurde das Volk von Roderik sesshaft und mehrte sich.

Das erste Königspaar

Gut siebzig Jahre später, im Jahre 189 n. Trä. verliebte sich Roderik II., der Enkel von Roderik dem Entdecker in Nanía, die Tochter des Lárus und der Zylia, die dem Rat der Stadt vorstanden.

Der Mensch und die Elfe heirateten und verbanden so das Schicksal der beiden Völker endgültig zu einem. Zur Feier der Hochzeit wollten die Eltern ihrer Tochter und ihrem Gemahl ihre Sitze im Rat überlassen, doch einer der Menschen sagte: “Drüben in Milan, da haben sie eine Königin, und sie ist die weiseste und stärkste von allen und sie allein herrscht über das Volk. Roderik und Nanía sind bei uns die weisesten und die stärksten unter sowohl den Menschen als auch den Elfen. Sie sollten als König und als Königin über die Stadt aus Weiß und ganz Vár herrschen!”

Viele Menschen und auch manch ein Elfe stimmte ihnen zu und so wurde schließlich der Rat befragt und zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt ward er sich uneins.

Die Stimmen waren gleich auf und nur noch Zylia hatte sich nicht geäußert, während jedoch ihr Mann der erste war, der sich dagegen stellte.

Und so fragte sie ihre Tochter, ob sie denn eine gute Königin und ihr Gemahl ein guter König sein würde und sie sagte: “Ja oh Mutter. Zusammen werden wir eine strahlende Zukunft für Elfen und Menschen errichten!”

Und so stimmte Zylia schließlich zu und noch am gleichen Tage wurde das erste Königspaar von Vár gekrönt.

Der Auszug der Elfen

Im Folgenden war der elfische Teil der Gesellschaft gespalten. Die einen hielten die Menschen für zu unreif, für zu kurzlebig, um je wirkliche Weisheit erreichen zu können, kurz: für nicht geeignet, sie zu führen.

Die anderen, wie Nanía, liebten die Menschen. Und daraus erwuchs ihnen nichts als Gram.

Denn ein Menschenleben währt im Vergleich zu dem eines Elfen nur einen Herzschlag lang.
Diejenigen unter ihnen, die sich einen Menschen als Partner erwählten, sahen ihre Geliebten sterben und zu Staub zerfallen. Sie sahen ihre Kinder und Kindeskinder zu den Göttern gehen, während sie selbst um keinen Tag alterten.

Mehr als nur ein Elf verging an einem Herzen, das zu oft gebrochen worden ward und so trafen sie eine schwere Entscheidung.

Die Elfen von Nisha vo Marm wurden nun von Lárus geführt und er war ein verbitterter und gebrochener Mann geworden. Seine Tochter verging vor Trauer, als sie das Ableben einer weiteren ihrer Nachfahren im Kindsbett nicht mehr ertrug, und seine Frau verging in Folge des Todes ihrer Tochter.

Er entschied, dass es zu gefährlich für ihr Volk wäre, in der Gegenwart der Menschen zu verweilen und so setzte im Jahre 649 n. Trä die Grüne Flotte (benannt nach der Farbe ihres Segeltuchs) in Richtung des Sonnenaufganges auf.

Hilas Licht leitete sie zu unbewohnten Gestaden und alsbald ließen sie sich auf der Morgeninsel nieder und vollbrachten dort Wunder der Architektur und der Magie, von denen all jene, die noch nie einen Fuß in die Lande der Elfen gesetzt haben, nicht einmal zu träumen wagen.

Und auch wenn sie sich von den Geschicken der Welt abgewendet haben, so gibt es doch noch viele unter ihnen, die sich an die Zeit erinnern, die sie in der Stadt aus weiß verbrachten und sie wissen, dass viele ihrer Nachfahren es noch immer tun und so verbindet uns auch heute noch das Band der Freundschaft mit den Elfen der Morgeninsel, ebenso wie das Versprechen, dass sie uns in der Zeit der größten Not gegen die Dunkelheit beistehen werden.

Ein Versprechen, das von Lárus höchstselbst an den damaligen König Fridolin I. gegeben wurde, denn auch wenn viele Generationen zwischen ihnen lagen, waren sie doch vom selben Blut.

Tín der Narr und die Glocken

Um das Jahr 700 n. Trä. herum hatte der König Deron einen Hofnarren mit Namen Tín. Tín trug stets ein Kostüm in Violett und Gelb, den Wappenfarben des Reiches und er war von Kopf bis Fuß mit kleinen Glocken behangen.

Eines Tages, als Tín auf dem Balkon des Palastes stand und er seinen König unter sich gerade eben diesen verlassen sah, da bemerkte er einen Attentäter, der plante, den König mit einer Armbrust zu ermorden.

Tín schrie aus, um den König zu warnen, doch vergebens, denn seine Stimme trug nicht weit genug. Verzweifelt und mit dem festen Willen, seinen König zu retten, stürzte Tín sich vom Balkon.

Dabei klingelten seine Glocken so laut, dass der König sich verwundert umdrehte und dadurch dem Bolzen entging. Der Attentäter wurde daraufhin erfasst, doch Tín konnte auch mit der Hilfe der acht Hohepriester des Großen Tempels nicht mehr geheilt werden.

In Gedenken an Tín und sein Opfer verfügte der König, dass ein großer Glockenturm errichtet werden soll und er ernannte ihn zum Schutzpatron der Stadt.

Doch auch die Leute wollten dem Helden, der ihren König das Leben rettete, gedenken und steckten sich kleine Glöckchen an die Kleidung und an ihre Haustüren.

Aus dem Gedenken wurde Tradition und aus der Tradition Gewohnheit und im Jahre 856 n. Trä. benannte König Fridolin III. die Stadt offiziell in Glockenstadt um.

Die Kathedrale der Maras

Glockenstadt hatte einen einzige großen Tempel, den Tempel der Acht, der noch von den Elfen errichtet worden war und dementsprechend in der Altstadt stand.

Alle acht Götter, die sowohl von den Menschen als auch den Elfen verehrt werden, hatten dort einen Platz.

Doch die Menschen verehren auch Maras, die Neunte der Götter und die Herrin über den Tod. Und so verlangte ihre Priesterschaft, dass auch ihre Herrin einen Platz im Tempel bekäme.

Doch die Priester der anderen Götter stellten sich geschlossen gegen sie und verwehrten ihnen einen Platz, denn der Tempel sei für exakt acht Götter errichtet worden und um einen weiteren Gott aufnehmen zu können, müsse man das gesamte Gebäude niederreißen und neu errichten.

Die Priesterschaft der Maras waren außer sich vor Zorn, doch konnten sie den anderen Priestern keine praktikable Lösung anbieten, weshalb sie es schließlich akzeptierten.

Doch sie riefen nach Gläubigen aus aller Welt und baten diese um Unterstützung dabei, das größte und prächtigste Haus für ihre Göttin zu errichten, das sogar den Tempel der Acht noch überragen sollte, und so kamen sie. Tausende Gläubige, darunter begabte Architekten, Maurer und Künstler und aus schwarzem Marmor errichteten sie eine prachtvolle Kathedrale mit einem Turm, der auf ganz Vár nur von dem Glockenturm überragt wurde.

Und als die Priester der anderen Götter kamen und sich voller Neid das Werk ansehen, da lachte die Priesterschaft der Maras und sagte: “Wir hätten zusammen den prächtigsten Tempel der Welt errichten können, um die Neun zu ehren, aber ihr habt euch uns verweigert und nun ist es unsere Herrin allein, die den Ruhm und die Pracht dieses Bauwerkes für sich beanspruchen darf!”

Die Gründung von Brún

Die Priesterschaft der El-La, die neben der Göttin der Liebe und die Familie auch die Schutzpatronin der Künste ist, sahen dies wohl als Herausforderung und so zogen sie aus um im Namen ihrer Herrin nicht nur eine Kapelle, sondern eine ganze Stadt zu errichten.

Im Jahre 822 n. Trä. legten sie den Grundstein für Brún. Der Name ist elfisch für Schönheit.

Sie errichteten für ihre Göttin einen prachtvollen Tempel, doch bekannt ist die Stadt für etwas ganz anderes.

Die Worte der Göttin “So heißet den Frühling willkommen und heiligt ihn, denn er ist die Zeit, in der neues Leben entsteht” werden in Brún seit jeher als Aufforderung verstanden, sich an der Erschaffung besagten neuen Lebens aktiv zu beteiligen.

Und so artet jedes Jahr die erste Frühlingsmesse zu einer stadtweiten Orgie aus, an der selbst gekrönte Häupter schon teilgenommen haben sollen, um der Göttin zu huldigen.

Der Sternfall

Im Jahre 871 n. Trä. fiel ein Stern vom Himmel und schlug an der westlichen Küste ein. König Haling I. entsandte seine Soldaten, um die Gegend zu sichern, doch alles, was sie fanden, war ein glühendes Stück Metall in einem Krater.

Der König ließ den besten Schmied des Landes rufen, ein Mann namens Hugild Starkarm, und diesen das Himmelsmetall untersuchen und dieser verkündete, dass er noch nie zuvor besseren Stahl gesehen habe. Dies müsse das Metall sein, aus dem Astals Hammer geschmiedet sei.

Und so machte er sich daran, für den König von Vár ein Schwert zu schmieden, das seines Gleichen sucht. Ein Schwert, das eines Gottes würdig ist: Die Himmelsklinge.

Doch nicht nur eine Waffe ließ der König fertigen, auch eine Festung ließ er dort errichten, wo der Stern niederging: Burg Sternfall.

Der Verrat des Giran

Im Jahre 973 n. Trä. bestieg Alena I. als neue Königin den Thron von Milan.

Drei Jahre später, 976 n. Trä. legte ihre Flotte an der Küste Várs an, eroberte binnen eines Tages Roderiks Landung und marschierte auf Glockenstadt.

König Haling II. entsandte seine Armee, um dem Imperium in einer offenen Feldschlacht gegenüberzutreten. Das Oberkommando führte Prinz Giran, der Bruder des Königs. Doch als dieser in der Ferne die Königin von Milan erblickte, da entflammte sein Herz in Liebe.

Noch in der gleichen Nacht schlich er sich in das Lager des Feindes, um sich ihr zu unterwerfen. Der größte Teil der Truppen lief zusammen mit ihm über.

Die Unterwerfung

Von seinem eigenen Bruder verraten und nun nur noch mit einer Handvoll Getreuen zog der König sich in die Burg Sternfall zurück. Dort trotzte er sieben Jahre lang der Belagerung durch das Imperium.

Doch schließlich musste er sich geschlagen geben und legte seine Krone Alena I. zu Füßen.

Sie und Prinz Giran heirateten und noch heute sitzt ihre Linie auf dem Thron in Glockenstadt, um die Insel für die Königin von Milan zu regieren.

Sie dürfen weiterhin den Titel des Prinzen oder der Prinzessin von Vár führen und haben einen festen Sitz im Kronrat des Imperiums inne.

Silberritter

Um das Jahr 1200 herum wurde das Hauptquartier der Silberritter von Kronwall in die ungenutzte Burg Sternfall verlegt, wo von da an auch die Ausbildung neuer Ritter stattfand. Darüber, warum Alena II. dies tat, wird bis heute noch viel spekuliert, da sie diese Entscheidung niemals begründete.

Die Erklärung “weil sie es mochte, die Silberritter auf den Wehrgängen der Burg zu malen” ist jedoch die am meisten verbreitetste und für jeden, der sich ein wenig mit ihr als Person beschäftigt hat, auch die wahrscheinlichste.

Angriff des Kraken

Im Jahre 1653 n. Trä. sah sich Glockenstadt der bis dahin größten Gefahr seiner langen Existenz ausgesetzt.

Eine gewaltige Bestie, die ohne Zweifel von Mir selbst entfesselt wurde, stieg aus den Fluten des Meeres hervor und attackierte den Hafen der Stadt.

Es ist zweifelhaft, ob die Soldaten des Reiches, selbst mit der Unterstützung der Silberritter, dieses Ungetüm hätten aufhalten können.

Doch eine von den Göttern gesandte Gruppe tapferer Helden riskierte ihr Leben, um die Stadt vor der Zerstörung zu bewahren.

Gwyna, die legendäre Bardin, die besser unter ihrem Künstlernamen “Nachtigall” bekannt ist.

Jahz, damals nur ein junger Zauberer, der gerade seine Ausbildung abgeschlossen und den Turm seines Vaters übernommen hat, heute der weithin geachtete Erzzauberer von Glockenstadt.

Zynariel, eine Frau, der man nachsagt eine meisterhafte Diebin zu sein, der man jedoch nie ein Verbrechen nachweisen konnte, was nur dazu führte, dass noch mehr Leute sie für eine Diebin halten.

Firindell, ein elfischer Druide aus dem Morgenwald. Damals war er noch in seinen Wanderjahren, doch heute ist er der Erzdruide seines Zirkels.

Gemeinsam gelang es ihnen, das Ungetüm zurück ins Meer zu treiben und abertausende Leben zu retten. Dafür wurde ihnen der Glockenorden verliehen und auf dem Tempelplatz hat man ihnen zu ehren eine Statue errichtet, das ihren Kampf gegen den Kraken zeigt: Das Heldendenkmal.

Eine umfassende Geschichte von Glockenstadt: Von der Gründung bis zur Gegenwart – verfasst von Sibbulus Chrom, Professor für Geschichte an der Universität von Glockenstadt, 1698 n. Trä.

Please Login in order to comment!